Zusammen ist für mich eine Haltung, mit der ich in die Welt gehe und mit der ich Herausforderungen annehme.
Ich brauche die Zusammenarbeit und den Austausch mit anderen Menschen wie die Luft zum Atmen. Daher ist mir die Zeit in meinen Netzwerken auch sehr wichtig. Nur #Zusammen können wir die großen Herausforderungen, vor denen wir in der Welt stehen, angehen.
Was mich zu meinem Wort des Jahres 2023 gebracht hat
Stein des Anstoßes für mein Wort des Jahres war das Buch 4000 Wochen. Das Leben ist zu kurz für Zeitmanagement von Oliver Burkeman bzw. ein Gedanke darin: Für den Autoren ist Zeit nicht nur eine Ressource, die ich für mich habe, sondern auch ein “Netzwerk-Gut”, “also eines, das seinen Wert daraus zieht, wie viele andere Menschen darauf Zugriff haben.”
Nach einigen Ausführungen über die riesige Energie, die in gemeinschaftlich erlebten Ereignissen entstehen kann, erläutert Burkeman die Gefahren, die durch das Gegenteil ausgehen. Wenn wir keine Verbindung mehr zu anderen Menschen haben, uns entfremden, keine Synchronität mit anderen erfahren, kann das große politische Auswirkungen haben. Hier verwendet er das Zitat von Hannah Arendt aus “Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft”: “Totalitäre Bewegungen sind Massenorganisationen von atomisierten, isolierten Individuen”.
Herausforderungen zusammen bewältigen
Die Herausforderungen, denen wir uns gerade stellen müssen, sei es privat, beruflich, wirtschaftlich und politisch, können wir nur gemeinsam bzw. zusammen bewältigen. Sie sind zu groß, als dass sie allein durch eine Person, ein Unternehmen, eine Branche oder eine Partei gelöst werden können. Sie können auch nicht nur durch eine Region, national oder einen Verbund von Staaten, sondern nur global gelöst werden.
Und die Herausforderungen sind zu komplex, um durch einen Experten bzw. eine Expertin oder einer Wissensdisziplin verstanden zu werden. Der Blick über den Tellerrand reicht da nicht mehr, sondern echte Zusammenarbeit und echtes Verstehen sind gefragt.
Hier möchte ich nur ein ganz kleines, aber für mich persönlich sehr bedeutendes Beispiel erwähnen: Im Frühjahr 2020 war ich Extended Team Member beim u.lab 2x. Ich habe viel über die Methode der Theorie U gelernt und vor allem, wie wunderbar konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit funktionieren kann. Ein kleines Team von sehr engagierten Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen hat im digitalen Raum sehr konstruktiv und vertrauensvoll an einem Prototypen im Bildungswesen gearbeitet. Eine so intensive Zusammenarbeit habe ich sehr selten erlebt und ist für mich daher ein sehr kostbares Erlebnis.
Meetings – Orte der Zusammenarbeit
Ich habe es selbst erlebt und möchte mehr davon in der Welt sehen: Meetings, die andere Menschen begeistern. Meetings, aus denen wir auf einem höheren Energielevel herausgehen, als wir hineingegangen sind. In meinem Blog habe ich im letzten Jahr einiges geschrieben, wie man gute Meetings gestalten und organisieren kann.
Grundvoraussetzung für gute Meetings ist jedoch eine positive Haltung dazu und vor allem eine positive Haltung zum #Zusammen. Ohne #Zusammen können wir auch keine guten Meetings gestalten. Gute Meetings heißt eine konstruktive Zusammenarbeit über das eigene Team oder die eigene Abteilung hinaus, die gemeinsame Arbeit an einer Vision. Das kann auch intensive Diskussionen und Auseinandersetzungen bedeuten – wichtig ist aber letztendlich die gleiche Ausrichtung und der übergeordnete Wunsch, gemeinsam ein Ziel zu erreichen.
Gesa Oldekamp
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